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Akute Mediastinitis

Allgemeines

Beim Mediastinum handelt es sich um einen Raum, der zwischen den Lungen liegt und in dem einige wichtige Organe wie beispielsweise das Herz, die Speiseröhre und die Atemwege liegen. Diese Organe sind von einem Stützgewebe, dem so genannten Bindegewebe umgeben, welches dafür sorgt, dass diese Organe stabil im Mediastinum liegen.

Bei einer Mediastinitis ist dieses Bindegewebe entzündet. Man unterscheidet dabei die (hier beschriebene) akute Mediastinitis und die chronische Mediastinitis.

Wissenswertes über das Mediastinum

Brustkorb mit Lunge und Herz
Brustkorb mit Mediastinum

Als Mediastinum wird der Raum im Brustkorb bezeichnet, der zwischen den beiden Lungenflügeln liegt. Die hintere Grenze bildet die Brustwirbelsäule, die vordere Grenze bildet das Brustbein. Nach unten hin endet der Mediastinalraum am Zwerchfell. Nach oben hingegen steht er in direktem Zusammenhang mit dem Bindegewebe des Halses.

In das lockere Bindegewebe des Mediastinalraumes sind alle Brustorgane mit Ausnahme der beiden Lungenflügel eingebettet. Dies sind der Herzbeutel mit dem Herz, die vom Herz abgehenden grossen Blutgefässe, ein Teil der Luft- und Speiseröhre, der Thymus - ein Organ des Immunsystems - sowie viele Lymphknoten, Lymphgefässe und Nerven.

Das Bindegewebe hat dabei die wichtige Aufgabe eines Stützgerüstes, welches diese Organe in ihrer Position hält. In diesem lockeren Gewebe, welches das Mediastinum ausfüllt, breiten sich Bakterien und Entzündungen rasch aus. Aus diesem Grund kann sich eine Infektion des Mediastinums sehr rasch ausbreiten und in kurzer Zeit die verschiedenen darin gelegenen Organe schädigen.

Ursachen

Die akute Mediastinitis stellt ein schweres Krankheitsbild dar, welches einer sofortigen Behandlung bedarf.

Früher trat sie selten auf, nahm aber in den meisten Fällen einen tödlichen Ausgang. Heutzutage beobachtet man jedoch eine Zunahme dieses Krankheitsbildes. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass heute im Bereich des Mediastinums mehr Operationen durchgeführt werden, weil mehr und bessere Operationsmethoden zur Verfügung stehen. So werden heute immer mehr Operationen mit der so genannten Knopflochchirurgie (endoskopische Operationsverfahren) durchgeführt und auch die Anzahl der offenen Herzoperationen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Jede Operation birgt jedoch das Risiko einer Infektion im Operationsgebiet in sich, weshalb nach den zahlenmässig deutlich häufigeren Operationen in diesem Gebiet auch die Entzündung des Mediastinums, die Mediastinitis, wieder vermehrt auftritt.

Allerdings verläuft die akute Mediastinitis heutzutage seltener tödlich, weil die Diagnose viel früher gestellt wird und somit eine rasche Therapie eingeleitet werden kann.

Die Ursachen für das Auftreten einer akuten Mediastinitis sind jedoch vielfältig und beschränken sich nicht auf operative Eingriffe in diesem Gebiet. Ganz im Gegenteil ist die häufigste Ursache ein Loch in der Speiseröhre, das durch einen scharfen oder spitzen Fremdkörper entsteht. Durch das Loch gelangen dann Bakterien die Bakterien von der Speiseröhre in den Mediastinalraum und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus.

Eine andere Ursache für eine Mediastinitis ist ein weit fortgeschrittener Speiseröhrenkrebs, der mitunter zum Durchbruch der Speiseröhrenwand führt. Auch Verätzungen durch Laugen oder Säuren können die Speiseröhre schädigen, so dass es zu einem Loch kommt.

Symptome

Typisch ist, dass die Beschwerden ganz plötzlich auftreten. Die betroffenen Personen bekommen hohes Fieber, das teilweise von Schüttelfrost begleitet wird, und sind in ihrem Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt.

Die meisten Betroffenen haben vor allem beim Schlucken starke Schmerzen hinter dem Brustbein, und beklagen sich über Herzrasen sowie eine beschleunigte Atmung. Zudem kann auch Husten kann auftreten.

Wenn zusätzliche Komplikationen auftreten, erweitert sich das Beschwerdebild. So können die Bakterien in die Blutbahn gelangen und eine Blutvergiftung verursachen. Sie können sich aber auch an einer Stelle ansammeln und dort eine abgekapselte Eiteransammlung, ein so genannter Abszess ausbilden. Dieser Abszess kann dann auf nahe gelegene Nerven drücken Funktionsausfälle verursachen. Der Nerv, der den Kehlkopf versorgt sowie auch der das Zwerchfell versorgende Nerv verlaufen durch das Mediastinum. Wenn einer von ihnen verdrängt werden, kann eine Heiserkeit, beziehungsweise eine Bewegungsstörung des Zwerchfells entstehen. Im letzteren Fall kann dies dazu führen, dass sich das Zwerchfell unkontrolliert zusammenzieht und der Betroffene zum falschen Zeitpunkt unkoordiniert ausatmet, was zu so genannten Schluckauf führt.

Diagnose

Bei der körperlichen Untersuchung klagt die betroffene Person über Schmerzen beim Druck auf das Brustbein.

Durch die Verletzung eines Lufthaltigen Organs wie der Speiseröhre, kann aber auch Luft in das Mediastinum austreten, die sich dann bis unter die Haut ausbreiten und sich dort ansammeln kann. Dieses so genannte Hautemphysem ertastet der Arzt als feines Knistern, wenn er über die Haut streicht. Eine Luftansammlung im Mediastinalraum wird dagegen in der Fachsprache als Mediastinalemphysem bezeichnet.

Zur Diagnosestellung wird eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Hier sieht der Arzt bestimmte Merkmale, die Hinweise auf eine Mediastinitis geben. Dazu gehört eine sichtbare Verbreiterung des Mediastinalraumes bedingt durch die dort stattfindende Entzündung. Dadurch werden die dort liegenden Organe und Strukturen teilweise von ihrem eigentlichen Platz verdrängt, was ebenfalls auf dem Röntgenbild erkennbar ist.

Zur Sicherung der Diagnose, und um die Ausdehnung der Mediastinitis besser beurteilen zu können, bietet sich eine Computertomographie (CT) an, welche zum Beispiel auch die Luft im Mediastinum erkennbar macht. Ausserdem ist eventuell eine Spiegelung, also eine Endoskopie der Speiseröhre oder der Bronchien hilfreich.

Therapie

Therapie der Krankheit ...

Autor/in:Jutta Manke, Ärztin
Editor/in:Dr. med. Urspeter Knecht, Arzt
Keywords:Akute Mediatinitis, Entzündung des Mediastinums, Bakterien im Mediatinalraum, fortgeschrittener Speiseröhrenkrebs, Verätzung der Speiseröhre, Brustkorb, Lungenflügel, Bindegewebe des Halses
ICD-10:J98.5
Zuletzt geändert:04.11.2016Zum Seitenanfang
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